Niki – Der Hund der ersten Stunde

Deutsche Schäferhunde, schon immer meine Leidenschaft gewesen, durfte ich bereits im Babyalter kennenlerne. Meine Taufpatin hatte damals eine Schäferhündin namens „Sissi“, die mich immer gut bewachte. Durch sie geprägt war es dann ein langersehnter Wunsch irgendwann mal selbst einen zu besitzen. Mit 19 Jahren wurde dieser Entschluß schließlich in die Tat umgesetzt. Aus einem Wurf mit 9 Welpen war Niki einer der „Überzähligen“ d.h. zum damaligen Zeitpunkt durften die Hündinnen nicht mehr wie 6 Welpen großziehen, alle anderen wurden, wenn sie keinen menschlichen Züchter hatten, getötet. Ob sie jetzt gesund und genauso gleichwertig waren wie die anderen Wurfgeschwister oder nicht….Nici

„Niki“, so wurde er von meiner Mutter getauft, sollte nicht nur meinen Wunsch erfüllen sondern darüber hinaus ein Therapie-Mittel für meinen Vater sein, der bereits im Alter von 52 Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte. Ihm war ärztlich angeraten, sich viel und häufig zu bewegen, allein tat er es aber nicht. Und siehe da, kaum war der Hund im Haus, wurden mitunter reine Riesenmärsche zurückgelegt !! „Niki“ war ein sehr dominanter aber auch sensibler Hund mit ausgeprägten Triebveranlagungen. Zu seiner Familie immer geduldig und stets bereit diese mit dem Leben zu verteidigen, andererseits ein Powerpaket mit unheimlicher Arbeitsveranlagung. Da es für mich der erste, eigene Hund war, waren es auch die ersten Erfahrungswerte mit Fehlern bei der Hundeerziehung umzugehen. Heute würde ich jedem Erst-Hundebesitzer empfehlen, sich einer anderen Rasse anzunehmen, denn ein Schäferhund erfordert doch sehr viel Einfühlungsvermögen, da diese Hunde unheimlich sensibel sind und schlechte Erfahrungen sich ihr Leben lang merken.

„Niki“ wurde mein ständiger Begleiter und, sofern dies mein Studium zuließ, wurde jede freie Zeit mit ihm verbracht. In Zeiten der Abwesenheit von mir, wurde er von meinen Eltern versorgt, aber trotz dieser liebevollen Betreuung litt er psychisch so, dass er sich regelmäßig eine Pfote wund schleckte.

Er war mein Fels in der Brandung und hat immer gut auf mich aufgepasst, ich fühlte mich absolut sicher, egal wie brenzlig manche Situationen auch waren.

Mit 10,5 Jahren wurde er an der Wirbelsäule wegen eines Bandscheibenvorfalls operiert und regenerierte sich super. Ein Jahr später wurde dann ein Milztumor diagnostiziert ( und bei der Operation nichts festgestellt !!) und er wurde wieder operiert. Hiervon erholte er sich allerdings nicht mehr und ich musste ihn schweren Herzens 2 Tage nach der OP einschläfern lassen.

Bei mir ist die Ära der Schäferhunde allerdings bis zum heutigen Tage ungebrochen. Deutsche Schäferhunde sind tolle Hunde, wenn sie aus gesunden Linien stammen und auch eine gute Aufzucht erfahren. Es gibt kaum eine andere Rasse, die so vielseitig einsetzbar ist und trotzdem sehr gute Familienhunde sind, vorausgesetzt, dass sie ausgelastet sind und in der Familie, mit ihren Bezugspersonen, leben können.